23.6.2022 Kriegsflüchtlinge begleiten

Themenabend:

„Kriegsflüchtlinge begleiten- ohne sich selbst zu verlieren“

 

Nicht selten haben Menschen aus Kriegsgebieten traumatische Erfahrungen in ihrem Heimatland oder auf der Flucht gemacht, die tiefe Spuren hinterlassen haben. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Asyl- und Migrationsbereich aber auch private Wohnungsgeber, die Kriegsflüchtlingen eine Wohnung oder ein Zimmer zur Verfügung gestellt haben, unterstützen Geflüchtete sehr intensiv und investieren viel Zeit und Energie.

In unserem Themenabend erfahren Sie, wie Sie traumatisierte Kriegsflüchtlinge beim Ankommen und der ersten Verarbeitung der Traumatisierungen unterstützen können, ohne sich selbst dabei zu verlieren.

 

Im ersten Teil des Themenabends bekommen Sie einen Überblick, was Trauma bedeutet, was die Betroffenen erleben, wie das Nervensystem, das Gehirn, die Psyche reagiert, und welche Bewältigungsstrategien Menschen in solchen Situationen haben. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus:

  • Wie erkenne ich, dass ein Flüchtling traumatisiert ist und welche Symptome zeigen sich?
  • Wie gehe ich mit traumatisierten Erwachsenen und Kindern um? Soll ich sie danach fragen oder lieber nicht, wie kann ich sie trösten, oder ablenken?
  • Kann ich etwas tun, wenn sie nicht schlafen können oder nur noch weinen, wenn sie z.B. gerade eine Todesnachricht erhalten haben, oder an ihre Angehörigen denken, die im Heimatland zurückgeblieben sind?
  • Wie kann ich sie ins Leben begleiten, wenn sie innerlich wie erstarrt wirken?

 

Im zweiten Teil wird es um die Helferinnen und Helfer selbst gehen: Das Mitwirken in der Asylarbeit macht Freude und kann bereichern, Mitgefühl und Empathie verbinden Menschen und aktivieren enorme Kräfte in uns. Ehrenamtliches Engagement kann auch anspruchsvoll und herausfordernd sein. Deswegen ist es wichtig, mit seinen eigenen Kräften sorgsam umzugehen:

  • Wie kann ich Hilfe zur Selbsthilfe leisten und Geflüchteten auf Augenhöhe begegnen?
  • Wie verhalte ich mich, wenn es zu Hause zu Konflikten oder Grenzüberschreitungen kommt?
  • Was mache ich, wenn es mir zu viel wird und ich mit Hilflosigkeit, Enttäuschungen, Ärger oder Schuldgefühlen nicht mehr umgehen kann?
  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe und Unterstützung brauche?

 

 

Referentin:     Polina Hilsenbeck, Dipl. Psych., Supervisorin und Fortbildungsreferentin

mit Jahrzehnten an beruflicher Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten und psychisch schwer belasteten und kranken Menschen und Geflüchteten, und der Unterstützung von Fachkräften und Ehrenamtlichen

Datum:           23.06.2022, 18:30-20:00 Uhr

Ort:                 Mehrgenerationenhaus Murnau, Dr.-August-Einsele-Ring 18

Anmeldung und weitere Informationen zur Veranstaltung:

Anmelden können Sie sich bis zum 22.06.2022 bei der Caritas Ehrenamtskoordination Fachdienst Asyl und Migration Garmisch- Partenkirchen, telefonisch unter Tel. 08821- 730 600 0 oder per Email an asyl-migration-gap@caritasmuenchen.de