Hospizbegleiter, AWO-Ortsverein,…

Name

Uschi Schweighöfer

Ort des Engagements

verschieden

Zeitaufwand

variabel

Fr. Schweighöfer war in jüngeren Jahren im Sport ehrenamtlich tätig: als Übungsleiterin oder als Schiedsrichterin bei Olympia in München.  Als ihre Tochter ein Sportinternat in Marktoberdorf besuchte, half sie dort am Wochenende als ehrenamtliche Betreuerin in Leichtathletik, motivierte die Kinder für „Jugend trainiert für Olympia“. Sie nahm viel Fahrerei am Freitag nach der Arbeit in Kauf, um sich zu engagieren und für die Kinder da zu sein.

In Hessen, wo Fr. Schweighöfer wohnte, machte sie dann später eine Ausbildung zur Demenzbegleiterin. In Mittenwald, wohin sie nach dem Tod ihres Mannes zog, wurde dieses Ehrenamt allerdings nicht angenommen. Der Pfarrer erzählte ihr, dass es keine Hospizbegleiter in Mittenwald gäbe und so ließ sie sich in diesem Ehrenamt ausbilden und arbeitet seitdem für den Hospizverein Werdenfels. Die monatlichen Austauschtreffen mit anderen HospizbegleiterInnen sind dabei ein wichtiger Bestandteil in der Hospizarbeit. Auch in diesem Jahr, 13 Jahre später, begleitete sie schwer kranke Menschen bis zu deren Tod. Andere würden sie fragen, wie sie das könne, aber für sie sei dieses Ehrenamt nicht besonders schwierig, so Fr. Schweighöfer. Auch wenn die todkranken Menschen im Seniorenheim oft nicht mehr sprechen können, sei sie regelmäßig – und oft monate- oder jahrelang – an deren Seite, um sie Nähe spüren zu lassen. Und das sei sehr wichtig, gerade wenn es niemand anderen mehr gäbe, der zu Besuch käme. Die Verwandten einer Frau, die sie bis zum Tod begleitet hat, wären die ganzen 3,5 Jahre nicht ein einziges Mal bei der Kranken zu Besuch gewesen. Aber es gäbe auch schöne Erinnerungen: an Spaziergänge oder Momente besonderer Nähe. Gerade ist ein alter Mensch, den sie begleitet hat, verstorben. Eine Pause brauche sie nicht, meint Fr. Schweighöfer, sie warte auf den Anruf vom Hospizverein, um dem nächsten Kranken bis zu seinem Tod ihre Zeit zu schenken.

Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten in ihrem Leben waren unter anderem das Packen von Weihnachtspäckchen für Rumänien (15 Jahre), die Mitarbeit in der Tafel und auch zweimal pro Woche die Mitarbeit in der Kinder-Rheuma-Klinik (zuständig für die Wärmekammer).

Handwerken und Basteln sei auch eines ihrer Hobbies, so erzählt Fr. Schweighöfer. Und auch dies macht sie zum Ehrenamt – denn ihre Hände unbeschäftigt lassen kann sie sowieso nicht. Im Frühling 2022 nähte sie für das Klinikum in Garmisch zum Weltkrebstag 50 große Herzkissen – eine Spende. 50 weitere sollen es werden.

Neben ihrer Tätigkeit als Hospizbegleiterin ist sie im AWO-Ortsverein in Mittenwald engagiert, leitet dort den Nähtreff und organisiert Ausflüge für SeniorInnen. Aber es gibt keinen Vorstand mehr – ein Ehrenamt das es zu besetzen gilt. Es wird sich aber niemand finden, da ist sich Fr. Schweighöfer ziemlich sicher. Aber so richtig kann sie, die sich ja immer engagiert hat, das gar nicht verstehen – und kämpft weiterhin um den Erhalt des Ortsvereines. Im Urlaub war die ältere Dame, die ihre Hände nicht ruhen lassen kann, seit 15 Jahren nicht mehr. Sie sei wohl einfach zu beschäftigt, sagt sie.