Aus dem Leben: Bine und Christine

Großes Herz für die, die Hilfe brauchen

Als 2014 immer mehr Flüchtlinge in den Landkreis Garmisch-Partenkirchen kamen, machte das Sabine Binder neugierig. Gleichzeitig war sie den fremden Ankömmlingen gegenüber skeptisch und unsicher.

Ein  Erlebnis am Kundenschalter ihrer Arbeitsstelle brachte dann den entscheidenden Anstoß. Sabine hatte dort in einer Ecke Organspendeausweise ausgelegt. Hintergrund dafür war auch ihre eigene Betroffenheit und die Dankbarkeit für eine neue Lebenschance, die sie selbst erhalten hatte.

Ein junger Mann aus Syrien interessierte sich ganz besonders für das Formular. Er begann ein Gespräch und wollte gleich eine vorhandene englische Version ausfüllen.

Beeindruckt davon, dass jemand der in seinem Heimatland und auf der Flucht selbst viel Leid erfahren hatte, nun anderen helfen wollte, gab sich Sabine einen Ruck und machte einen Termin im Freiwilligen-Zentrum. „Ich hatte ziemliche Zweifel“ erzählt sie rückblickend „ob ich in der Lage wäre jemanden zu helfen. Ich sitze ja im Rollstuhl und bin dadurch ja selbst auf Hilfe angewiesen“. Aber dann ging alles ganz einfach und schnell. Sabine stieß durch die  Engagementberatung zu einem großen ehrenamtlich geführten Deutschkurs, der immer Helfer benötigte. „Ich bin dort immer gerne hingegangen und meine Behinderung war von Beginn an kein Problem. Ganz im Gegenteil, sie haben mich alle rumschieben wollen.“ Sabine erzählt, welche Bereicherung diese Kontakte für Ihr Leben bedeuten und dass die pauschale Fremdenangst  verschwunden ist. Ihr Verständnis für die Leute ist hingegen sehr gestiegen, auch wenn das nicht jeder versteht und sie manchmal für ihr Engagement aufgezogen wurde. Aber das stoppte sie nicht. Ihr Freund  Norbert dagegen findet das „stark“ und unterstützt sie, auch wenn er sich selbst nicht vorstellen kann mit so viel Geduld so eine Aufgabe zu auszufüllen.

Die ehemalige Lehrerin Christine Dill wollte die Menschen kennlernen, über die so viel geredet  wurde und  besuchte 2016 ein Netzwerktreffen von Freiwilligen. Auch sie brauchte für ihren Entschluss etwas Mut. Sabine dagegen war zur gleichen Zeit gerade „verwaist“ und suchte eine neue Kurs-Partnerin. Als beide bei der Versammlung zufällig nebeneinander saßen,  ging alles wiederum ganz leicht und es entstand ein neues kleines Dream-Team.

Dieser letzte Kurs wurde internationaler denn je. Junge und ältere Frauen und Männer aus  dem Orient, Afrika, Osteuropa und sogar aus Irland waren dabei. Es hatte sich herumgesprochen, dass man im „Auf geht’s-Kurs“ mit viel Spaß sein Deutsch verbessern kann und auch  Zeit für andere Themen und Fragen hat. „Was haben wir gelacht, als wir gemerkt haben dass ein Teilnehmer dachte ein Mitschüler namens Alfons würde ‚iPhone‘ heißen. Oder bei einem Rätsel, bei dem ein Wort mit ‚L‘ am Anfang und ‚T‘ am Ende gesucht werden sollte und sofort alle ‚Landratsamt‘ sagten“, erzählt Christine.

Inzwischen gibt es viele gute Bildungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge und der Bedarf wird geringer. Viele Ehemalige haben bereits eine Ausbildung oder sie sogar beendet. Die beiden haben sich nun entschlossen das Angebot auslaufen zu lassen. Das Buch ist durchgearbeitet und Sabine hat nun in ihrem Haus eine chinesische Familie, die Deutsch lernen möchte. Eine weitere Gelegenheit ihr Herz noch größer werden zu lassen.

DANKE EUCH BEIDEN!

GROSSEN DANK AUCH AUCH AN BRIGITTE, SVEN UND RAPHAELA MIT IHREM OPA, DIE 2013 DEN ANFANG MACHTEN UND AUCH DEN VIELEN VIELEN ANDEREN FREIWILLIGEN, DIE INZWISCHEN ÜBER 25 KURSE GELEItET HABEN ODER EINZELNE SPRACHPATENSCHAFTENSCHAFTEN ÜBERNOMMEN HABEN.

 

WIR ERMUTIGEN DIE FREIWLLIGEN RUHIG EINMAL EINE PAUSE ZU MACHEN UND SUCHEN AUCH IMMER WIEDER NEUE UNTERSTÜTZER_INNEN!!!

Wir danken auch sehr herzlich der Lagfa Bayern und ganz besonders auch dem IFB Seehausen für eine wertvolle finanzielle Unterstützung !

 Erster Kurs 2013

amjo