Schon gewußt? Ehrenamt in Bayerischer Verfassung

Staatsziel Ehrenamt – hoffentlich mehr als ein anerkennendes Zeichen

Ein Beitrag von Annett-Maria Jonietz

Der Satz „Staat und Gemeinden fördern den ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl“ ist nun per Volksentscheid vom 15.9.2013  in der Bayerischen Verfassung verankert. Ein Schritt, der von Organisationen und vielen freiwilligen Helfern begrüßt wird.

Einen Rechtsanspruch gibt es  nicht.

Was sollte denn gefördert werden?

Die Anerkennungskultur des ehrenamlichen/freiwilligen Engagements  kann verbessert werden. Sie  kann neben dem durchaus wichtigen offiziellen „Dankeschön was wären wir ohne Euch“ auch kreative und konkrete Formen der Wertschätzung annehmen bis hin zu geldwerten Vorteilen, wie sie im Ansatz z. B. bereits durch die Ehrenamtskarte verwirklicht wird. Auch Bildung kann dazu gehören und wird als persönliche Bereicherung empfunden. Versicherung und Aufwandsentschädigungen, das Zahlen der Zug- oder Busfahrkarten, das Bereitstellen von Materialien usw. sollten selbstverständlich sein und auch für Einrichtungen und Initiativen in den Etat gehören, damit sich jeder ein freiwilliges Engagement leisten kann. Auch eine professionelle Begleitung von Freiwilligenarbeit an Knotenpunkten ist sinnvoll. MitarbeiterInnen, die diese Aufgabe nicht nebenbei unterbringen müssen und eine Gestaltungsplattform schaffen können, fördern erfahrungsgemäß eine lebendige Entwicklung des freiwilligen  Engagements als wesentlichen Teil der eigenen Einrichtung. Sie sorgen so nachhaltig für Gewinner auf beiden Seiten.

Wer mit Ehrenamt und freiwilligem Engagement zu tun hat, arbeitet meistens mit Herzblut und Leidenschaft. Es ist gerade das Arbeiten jenseits von Profitstreben und  finanzieller Bereicherung, das gut tut.

Dennoch: Die Organisation, Betreuung, Vermittlung  und Förderung der Freiwilligenarbeit kostet auch Geld.

Unser Freiwilligen-Zentrum Auf geht’s! exisitiert seit über 10 Jahren, zu 100 Prozent finanziert von den freien Trägern der Lebenslust, die mit der Gründung nicht in erster Linie an sich selbst gedacht haben, sondern ein Angebot für die Region schaffen wollten. Jeder konnte mitmachen.

Seit Beginn dieses Jahres gibt es eine „Neugründung“ als Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement – nicht zuletzt auch auf Wunsch des Sozialministeriums. Bis Ende 2015 stehen unserem Träger der Lebenslust e.V. nun jährlich 12 000 € des Ministeriums und 12 000 € des Landkreises zu Verfügung. Das Geld ermöglicht insgesamt eine 20-Stunden-Stelle und ein kleines Budget. Close-up mid section of woman holding seedlingDie Förderung gilt als Anschubfinanzierung für drei Jahre.

Darüber sind wir froh und schieben kräftig an. Aber schon jetzt darf man fragen: Was wird 2015 sein? Hoffen wir, dass wir gute Ideen für die Finanzierung haben und Unterstützer finden! Auch von staatlicher und kommunaler Seite.

Denn „Staat und Gemeinden fördern den ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl“

Nun sollten Taten folgen!