Caritas Pressemitteilung Flüchtlinge in St. Vinzenz

Unterbringung Flüchtlinge GAP St Vinzenz_26.06.2014

Pressemitteilung Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.

  • Unterbringung von Flüchtlingen ist ein Gebot der Nächstenliebe
  • Caritas stellt leerstehendes Gebäude beim Altenheim St. Vinzenz zur Verfügung
  • Altenheimleiter Reich: „Die Bedürfnisse unserer Bewohner haben Priorität“

München/Garmisch-Partenkirchen, 26. Juni 2014. Auf Bitten des Landkreises und der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen hat der Diözesan-Caritasverband im März dieses Jahres eine Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern im leerstehenden alten Krankenhaus geprüft. „Die enorm gestiegene Anzahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern, insbesondere aus Syrien, stellen für die Regierung von Oberbayern, die Landkreise und die Wohlfahrtsverbände eine große Herausforderung dar“, stellt Landrat Anton Speer klar. „Die Marktgemeinde hatte im Frühjahr die angebotene Nutzung eines Hotels als Unterkunft für Asylbewerber abgelehnt und als Alternative das alte Krankenhaus vorgeschlagen. Wir sind deshalb dankbar, dass die Caritas diesem Wunsch der Marktgemeinde entsprechen und uns das Gebäude vorübergehend zur Verfügung stellen will.“ Die Caritas sei für den Landkreis ein sehr professioneller und zuverlässiger Partner in der Betreuung von Flüchtlingen. Zurzeit leben im Landkreis 310 Flüchtlinge in acht  Unterkünften, bis Jahresende erwartet das Ausländeramt, dass weitere 140 Flüchtlinge untergebracht werden müssen. „Wir sind auf jedes Gebäude, das irgendwie geeignet ist, angewiesen“, sagt Landrat Speer.
Nach einem vom Caritasverband erstellten Konzept können in dem Haus etwa 45 Menschen Zuflucht, Hilfe und Beratung finden. Die Betreuung und Beratung der Flüchtlinge und Asylbewerber übernimmt das Caritas-Zentrum. „Es kommen Menschen zu uns, die in ihren Heimatländern unvorstellbares Leid erlebt haben und viele von ihnen haben für die Flucht ihr Leben riskiert“, sagt Caritas-Zentrumsleiter Alexander Huhn. Ihnen mit Respekt und Hilfsbereitschaft zu begegnen, sei die Pflicht jedes Menschen. Fremde aufzunehmen, sei für Christen eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. „Wir als Caritas wollen für eine Kultur des Willkommens sorgen“, so Huhn. Die Caritas im Landkreis betreut bereits alle Asylbewerber in den Unterkünften mit einer Fachkraft. Ab dem 1. September 2014 kommt eine weitere hinzu. Im Mehrgenerationenhaus Murnau und in den Freiwilligenzentren des Landkreises, an den Schulen und in den Unterkünften engagieren sich zur Zeit etwa 70 Ehrenamtliche, die mit den Flüchtlingen Deutsch lernen, die Kinder bei den Hausaufgaben betreuen oder im Alltag und bei Behördengängen unterstützen. Der Leiter des Altenheims St. Vinzenz, Franz Reich, stellte klar, dass das Wohl der Bewohner im Altenheim St. Vinzenz an vorderster Stelle steht. Eventuelle Ängste von Bewohnern, deren Angehörige und Nachbarn nehme er sehr ernst. Er stelle jedoch auch fest, dass die in der Öffentlichkeit dargestellten angeblichen Ängste „in unserem Haus so nicht da sind“. Eine Bewohnerin äußerte zum Beispiel den Wunsch, dass in dem Gebäude Familien einziehen möchten, weil sie sich da vorstellen kann, leichter in Kontakt zu kommen. Das Gebäude, in dem die Flüchtlinge einziehen, sei vom Altenheim St. Vinzenz getrennt und habe einen eigenen Eingang. Auch im Außenbereich werde es eine klare Abgrenzung geben, so Reich.

Die 1. Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Dr. Sigrid Meierhofer, bat alle Bürgerinnen und Bürger um konstruktive Unterstützung und Verständnis: „Dass auch der Markt Garmisch-Partenkirchen seinen Teil an der Unterbringung von Flüchtlingen aus Krisengebieten beitragen muss, steht außer Frage.“ Sie freue sich daher sehr, dass sich die Caritas mit großem Engagement einbringe und mit dem alten Krankenhaus ein leerstehendes Gebäude einer – ihres Erachtens – sinnvollen Nutzung zuführen möchte. „Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten die notwendige Professionalität walten lassen, um auch die Interessen und die Belange der Anwohner angemessen zu berücksichtigen. Es geht nur miteinander und nicht gegeneinander“. Die Caritas ist mit dem Landkreis und der Marktgemeinde seit März im Gespräch. Eine Information der Bewohner, Angehörigen und Nachbarn des Altenheims sei aber nicht sinnvoll gewesen, bevor die notwendigen Zustimmungen nicht gegeben wurden, sagt die Geschäftsführerin der Altenheime Doris Schneider. Die Termine für die diversen Informationsgespräche im Haus und für die Bürgerinnen und Bürger standen bereits fest und werden wie geplant am 10. Juli geführt.
(ua)

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