Helfertypen, Stärken und und Tücken – lehrreich, lustiger Abend mit Jürgen Griesbeck
WIR ERREICHE ICH MEINE BESTFORM?
Das war ein fantastischer Abend mit Jürgen Griesbeck am 30.4.2016 zum Thema Helfen: Fundiert und lehrreich, was die Erkenntnisse über die eigene Persönlichkeit mit den eigenen Stärken und Stolpersteinen angeht und super lustig, da durch viele sehr lustige und gestenreiche Alltagsbeispiele garniert. Das wäre direkt ein Bühnenprogramm…Danke Jürgen Griesbeck. Wir laden Sie sehr gerne wieder ein!
Hier eine Zusammenfassung :
Jeder, der hilft, hat bewusst oder unbewusst Motive dafür. Genannt wurde: soziale Natur, Gegenentwurf zum Beruf, Inspiration, Geben und Nehmen, Gelegenheit zum Kontakt, Bereicherung durch das Einbringen der anderen, Gerechtigkeitsgefühl, in Verantwortung für andere gehen, Freude bereiten und sich daran erfreuen. Ob wir es wahrnehmen oder nicht, es sind bestimmte Antreiber, die unser Tun und Lassen mitbestimmen. Damit prägen sie auch unsere Motive und die Art zu helfen.
Nach der Geburt beginnt nach einer Lebensform des kompletten Versorgt- und O.K.-Seins ohne Bedingungen ein Tauschhandel. Es gibt viele “ Wenn-Danns“, Forderungen, Bedingungen und Gegenleistungen. Wir sehnen uns ein Leben lang danach in Bestform zu sein, uns weder zu alt, zu schwach, zu dumm, zu faul…zu fühlen, sondern einfach in Ordnung. Ist das nicht so, empfnden wir uns leichter gekränkt , kritisieren schneller (diese oder jenes wäre doch wohl das Mindeste), vergleichen uns mit anderen, kommen uns „als der Blöde“ vor und suchen Schuldige. Wie aber erreichen wir aber unsere „Bestform“, in der wir uns einfach O.K. fühlen?
Erstaunlicherweise gibt es viele Menschen, die trotz unzähliger Kränkungen und traumatischer Erfahrungen eher wachsen als zerbrechen. Die Resilienzforschung, die diese Phänomene erforscht, zeigt uns vier Grundhaltungen, wie wir in Bestform bleiben und wieder dorthinkommen können:
- ES IST WIE ES IST – Akzeptanz des Ist-Zustands : Kein Hätte, Sollte, Könnte, Wäre. Das ist bei Kränkungen am Schwersten
- WAS IST DENN JETZT DIE LÖSUNG – Lösungsorientierung: Über Probleme und Ungerechtigkeiten zu reden hilft nur bedingt. „Stell Dir vor das Problem ist gelöst, wo wärst du dann, wie wärst du dann“ – was könnte der erste Schritt sein?
- KEIN OPFER SEIN – Selbstverantwortung übernehmen
- WENN ICH ETWAS ÄNDERE ÄNDERT SICH ALLES – Selbstwirksamkeit: Ich kann etwas tun, ich habe die Wahl, den Konflikt, die Zumutung nicht scheuen
Nun sind da aber unsere ziemlich bewährten Antreiber, die uns helfen sollten Erfolg im Leben zu haben:
- SEI STARK
- SEI BELIEBT-
- SEI VORSICHTIG
- SEI PERFEKT…
Diese Antreiber werden bereits in der Kindheit erworbenen und gehören zu unserer Persönlichkeit. Die Antreiber möchten gerne bestimmen, wann wir und gut und richtig fühlen. Sie bieten uns einerseits eine Komfortzone , in der wir uns ohne nachzudenken auskennen und Erfolg haben. Sie wirken jedoch auch gleichzeitig für unsere eigene Persönlichkeitsentwicklung und auch für unsere Mitmenschen beschränkend und einengend.
- Wer nach Motto lebt, „sei stark“ , ist gestresst oder voller Angst etwas nicht zu schaffen. Gefühle zeigt er lieber nicht.
- Wer in sich die Botschaft verankert hat „sei beliebt“, ist ein netter Mensch und fühlt sich nur gut, wenn der andere zufrieden ist, tut vieles, was er eigentlich nicht möchte, stellt keine Bedingungen und gerät leicht in Coabhängigkeiten. Großer Stressfaktor hier sind Konflikte jeder Art.
- Der Vorsichtige muss kontrollieren und hat lieber ein langweiliges Leben als eine Gefahr.
- Der Perfekte, verträgt weder Lob noch Kritik.
So sind die Antreiber eher keine Hilfe um in unsere „Bestform“ zu kommen. Wir bedienen durch sie einen ständigem Lieferservice von Stärke-, Beliebtheits-,Vorsichts- und Perfektheitsprodukten. Darum geht es um Veränderung gewohnten Verhalten, Es gilt wahrzunehemen, wann meine Antreiber mich bestimmen, um dann ganz bewußt einmal anders zu reagieren. Andere schonen, immer nett sein, kann ein System stützen, was nicht mehr gut ist. Das geht dann meist mit Irritationen oder Konflikten einher: 30 mal, meinte Jürgen Griesbeck, solle man bewußt etwas anders machen, dann entstehe eine neue Komfortzone. „Man muss sich nicht alles gefallen lassen, auch nicht von einem selbst“, meinte Viktor Frankl
Maria Montessoris Leitsatz „Hilf mir es selbst zun“ sollte die Überschrift sein für jedes Helfen.
Sich unverzichtbar zu fühlen, hat dagegen mit Macht zu tun.
Schließlich endete Referent mit folgendem “ Koniginnen-Bild“ auf der letzten Flipchartseite
Wir können das Leben als eine lange To do-Liste sehen, die wir abarbeiten bis wir sterben. Dann ist jeder Mensch, dem wir begegnen entweder Unterstützer oder Störung.
Oder wir schauen auf das „To be“ und sehen uns als die Königin, die sitzt und lächelt….Hier ist jeder der uns begegnet einfach ein Mensch. Genuss, Lernen , Begegnung und Gelassenheit passieren nur auf dieser Ebene!
jo